Die Lithographie
Die Lithographie ist vor gut 200 Jahren als Drucktechnik von Alois Senefelder erfunden worden. Sie eignet sich vorzüglich zur Wiedergabe feiner gezeichneter, gemalter und handbeschriebener Flächen.
Die Eigenschaft des verwendeten Kalksteins, Fett aber auch Wasser gleichmäßig aufzunehmen, bildet die Grundlage dieses Flachdruckverfahrens.
Zur Vervielfältigung wurde es schnell nach seiner Erfindung in allen Teilen der Erde angewendet.
Das reinste, feinkörnige und homogene Material hierfür bietet und bot die Region Solnhofen und Mörnsheim. So wurde bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts SolnhoferLithographiestein in großen Mengen in alle Welt geliefert.
Die Technik des Offset-Druckes löste das steingebundene Verfahren ab.
Auch das Berufsbild des Lithographen ist seit den 50er Jahren als Lehrberuf abgeschafft.
Die Fertigkeit, seitenverkehrt mit der Hand zu schreiben, oder Linienführungen von der Präzision eines Automaten zu zeichnen und im Druckprozeß entsprechend wiederzugeben,
ist als handwerkliche Leistung obsolet geworden.
Heute wenden nur noch die Künstler in umfassender Weise dieses vielseitig erprobte Druckverfahren an.
Die Lithographie-Werkstatt Eichstätt will vom Herkunftsort Stein ausgehend,
dieses Medium – die Lithographie – wieder ins öffentliche Bewußtsein rufen.
Künstler sind Gast der Stadt Eichstätt und erarbeiten im Handdruckverfahren
kleine Auflagen ihrer Kunstwerke.
Die Stadt Eichstätt baut hiervon ausgehend die “Sammlung Lithographie Eichstätt” auf.
Die Universitätsbibliothek am Hofgarten bewahrt diese Sammlung und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich.
Die Lithographie-Werkstatt Eichstätt
In der Region des naturgegebenen Vorkommens der Lithographiesteine gelegen, will
die Werkstatt Gast für internationale Künstler sein, die mit diesem Medium schwerpunktmäßig arbeiten.
Der lebendige Werkstattzusammenhang schafft einen besonderen Rahmen,um grundsätzlich
über das seit gut 200 Jahren bestehende Druckmedium und seine Bedeutung aufzuklären.
Die Werkstatt wurde 1998 von Künstlerfreunden ins Leben gerufen.
Angelo Evelyn (Rotterdam, NL) begleitete die Anfangsjahre mit technischem
Knowhow und internationalen Kontakten.
Li Portenlänger (Eichstätt, DE) entwickelte die Konzeption des Projektes. Sie arbeitet vor Ort, überregional und international mit den am Projekt Beteiligten zusammen.
Die Stadt ist Unterhalterin des Raumes und Inhaberin der Werkzeuge. Sie unterstützt
die Gasteinladung internationaler Künstler.
Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt bewahrt dauerhaft die aus der Werkstattarbeit
hervorgehende "Sammlung Lithographie Eichstätt".
Die Präsentation in der Öffentlichkeit via Internet oder durch Ausstellungen vor Ort und Ausleihe der Exponate ins In- und Ausland ermöglicht das Bekanntwerden der
vorhandenen Kunstwerke und Projektzusammenhänge.
Die aktuelle Projektarbeit wird durch die Unterstützung einer engagierten Partnerschaft
mit Firmen und Privatpersonen gewährleistet. Hier sind beispielhaft Betriebe der Steinindustrie und des Druckgewerbes zu nennen.
Li Portenlänger in Aventin
Aventi - Kultur/Gesellschaft/Wissen
online-Magazin der Region Ingolstadt
Ausgabe 27. 12. 2009
"Weltweite Kunst-Botschafterin" Li Portenlaenger und die Lithographie-Werkstatt Eichstaett
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